Chutney aus grünen Tomaten – köstliche Resteverwertung
Tomaten-Chutney aus grünen Tomaten? Wie kommt man denn auf so eine Idee?
Ganz einfach: Bei uns im Garten fällt jedes Jahr eine gute Tomatenernte an. Ich kultiviere meine Pflanzen in Kübeln auf der Terrasse und im unteren Garten. Besonders die kleinen Cocktailtomaten tragen zuverlässig. Die großen Eier- oder Fleischtomaten hingegen reifen in den Töpfen oft nicht richtig aus. Deshalb pflanze ich inzwischen fast nur noch Cocktailtomaten an. Aber manchmal bekomme ich doch noch eine Pflanze mit großen Früchten von meinem Papa oder meiner Schwiegermama geschenkt.
Diese großen Tomaten ernte ich bewusst noch grün – vor allem, um der Blütenendfäule zuvorzukommen. Auch die Früchte, die am Ende des Sommers noch grün an den Pflanzen hängen, nehme ich ab. Denn für genau diese gibt es ein wunderbar würziges Rezept: Chutney aus grünen Tomaten – ein Klassiker von meiner Schwiegermama, die es besonders gern in Schaschlikpfanne und Fleischgerichten einsetzt.
Und wie war das mit der Giftigkeit?
Ja, grüne Tomaten enthalten Solanin, ein natürlicher, hitzebeständiger Bitterstoff. Aber: Die Menge macht das Gift. 100 g grüne Tomaten enthalten maximal 32 mg Solanin. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung gilt ein Wert von 2–5 mg Solanin pro Kilogramm Körpergewicht als problematisch. Das heißt: Eine 70 kg schwere Person müsste rund 450 g rohe grüne Tomaten essen, um erste Vergiftungserscheinungen zu spüren.
In kleinen Mengen und in verarbeiteter Form – wie hier im Chutney – ist der Verzehr jedoch unbedenklich. Ein oder zwei Esslöffel zum Käse, zu Fleisch oder zu gegrilltem Gemüse sind nicht nur völlig harmlos, sondern auch geschmacklich ein Highlight. Zwei ganze Weckgläser auf einmal solltest du aber besser nicht löffeln.
Häufige Fragen zum Chutney aus grünen Tomaten
Sind grüne Tomaten wirklich giftig?
In großen Mengen ja – sie enthalten Solanin. In kleinen Mengen, gekocht und gewürzt, sind sie unbedenklich.
Zu was passt das Tomatenchutney?
Ideal als Würze zu Käse, gegrilltem Fleisch, Burgern oder zur Schaschlikpfanne. Es bringt süß-scharfe Tiefe ins Gericht.
Wie lange ist das Chutney haltbar?
Luftdicht verschlossen in Gläsern und kühl gelagert hält es mehrere Monate – wie Marmelade oder eingekochte Soße.
Warum müssen die Tomaten und Zwiebeln über Nacht stehen?
Durch das Salzen werden Wasser und Bitterstoffe entzogen. Das verbessert die Textur und den Geschmack des Chutneys.